Gleis- und Weichenbau
Anlagenbau
GLEIS- UND WEICHENBAU
SCHIEBEBÜHNE
Während sich das Rollmaterial immer mehr vermehrt, wird es in der Garage immer knapper mit dem Platz zum Abstellen. Da die Lokomotiven meistens an den Zugskompositionen angekoppelt bleiben, nehmen diese eben auch viel Platz auf den Abstellgleisen in Anspruch. Somit suchten wir eine Lösung um wieder Raum zu gewinnen für die Wagons und Lokomotiven separat abzustellen. Es zeichnete sich bald ab, dass eine Schiebebühne, die eine Etage tiefer liegt als die Einfahrt in den Schattenbahnhof eingebaut werden könnte, eine gute Lösung wäre. Die Schiebebühne würde mit je 5 Parkpositionen ausgestattet. Auf einer Seite würde es für zwei und gegenüber für eine Lok Platz bietet. Dies würde unsere Platzproblem ein wenig entschärfen und auch das Rangieren vereinfachen, denn so müsste man die Lok nicht immer in die Hand nehmen. Zum Aufbau unserer Schiebebühne. Der Boden ist mit einer 25mm starken MDF Platte ausgelegt worden, dieser ist in einem Aluminium-Rahmen eingefasst. Die Masse betragen 700mm x 840mm x 88mm. Die Bühne selber ist komplett aus Aluminium hergestellt, so dass auch schwere Loks bis zu 10kg keinen Durchhänger produzieren. Für die Befestigung der Schienen verwendeten wir Schienenstühle von der Firma Thiel. Für den Antrieb sorgt ein 12V Getriebemotor aus dem Conradsortiment. Die Bühne ruht beidseitig auf zwei Zahnstangen aus Polyaczetalharz POM mit einer Zahnung Modul 1 und wird direkt von den Zahnrädern abgestützt. Im Innern der Bühne versteckt liegen die Zahnräder für die Verschiebungen. Diese sind gekoppelt montiert auf einer durchgehenden 8mm Achse aus Messing. D die Zahnräder mit jeweils 45 Zähnen sind einer Stiftschraube gesichert. Diese Methode erleichtert uns das Ausrichten der Bühne. Für die Lagerungen der diversen Achsen setzten wir Bundbuchsen aus Sintermessing ein. Was zum schwierigerem Teil gehört, ist das Positionieren der Schiebebühne. Durch den grossen Durchmesser der Zahnräder auf der Antriebswelle, ergibt sich einer Umdrehung einen Weg von 141mm. Das reicht aus, um nach einem Umgang die Bühne wieder zu stoppen um die Loks nebeneinander zu parkieren. Um die Umgänge zu zählen, haben wir eine Zählscheibe erstellt, die einerseits eine Kerbe besitzt um die 360° Position zu detektieren und zwei weitere jeweils um 50° Links und Rechts davon, um der Steuerung mitzuteilen das abgebremst oder Beschleunigt werden soll. Ausgelesen werden die Kerben mit einem Mikroschalter, der die Werte an die Steuerung weiter leitet. Für die Stromübertragung wählten wir wegen der Feuchtigkeit eine feste Verdrahtung mit einem Flachbandkabel aus. Sieht nicht besonders schick aus, sollte dafür aber eine sichere Verbindung machen. Um das Ganze zu Steuern setzen wir auch hier eine SPS S5 ein. Auch weil wir beim Lift gute Erfahrungen damit gemacht haben. Das Ganze ist vom Aufbau her einfach und weiter ausbaubar.
So soll sie funktionieren:
Auf einem Tastenfeld sind die verschiedenen Parkpositionen mit einem Taster markiert. Durch die Betätigung einer Taste wertet die SPS aus wohin und in welche Richtung die Bühne bewegt werden soll. Beim Start der Bühne befindet sich der Micro Schalter in der Kerbe 360° Position. Fährt die Bühne an, schliesst sich der Mikroschalter und die SPS beginnt zu zählen. Nach 50° wertet die Steuerung die nächste Kerbe aus und beschleunigt die Bühne in den 2 Gang. Nach weiteren 260° folgt die nächste Auswertung. Muss die Bühne an der nächsten Parkposition anhalten, schaltet die Steuerung zurück in den 1 Gang um beim Erreichen der 360° Position zu stoppen. Muss die Bühne nicht anhalten zählt die Steuerung die Kerben weiter ein und lässt die Bühne Durchfahren bis die nächsten 310° abgefahren sind. So wiederholt sich das Ganze bis die Bühne an ihre Endposition gelangt ist. Hat die Bühne den gewählten Standort erreicht, so schaltet die Steuerung die endsprechenden Gleise ein und auch die Bühne erhält wieder Fahrstrom. An beiden Enden des Stellweges der Bühne haben wir als Sicherheit für den Motor und das Getriebe zwei Endschalter eingebaut die die Stromzufuhr zum Motor unterbrechen. Diese Schalter sollten im Normalfall nie erreicht werden, sofern die Steuerung funktioniert. Die Loks haben nur im Stillstand Energie, wenn die Bühne in Betrieb ist, wird die Zufuhr abgestellt.
Erste Modifikationen:
Nach dem wir sie eingebaut haben und die ersten Monate mit einem reibungslosen Betrieb erfreuen konnte, hat sich eine kleine Schwäche eingeschlichen. Das Flachbandkabel zwischen der Steuerung und der Schiebebühne stellt zwar eine zuverlässige Verbindung dar, doch durch die vielen hin und her Bewegungen wurde das Kabel auch mal unter der Bühne eingeklemmt. So dass dieses immer wieder neu gerichtet werden muss. Das Flachbandkabel ist für unsere Zwecke zu wenig flexibel. Wir haben uns daher überlegt wie wir eine bessere Übertragung bauen können die nicht mehr eingeklemmt werden kann. Schlussendlich sind wir auf Stromschienen gekommen. Wir haben dünne Messingstreifen auf den Boden fixiert, die für die Versorgung der Schiebbühne dienen soll. Zur Stromabnahme haben wir der Schiebebühne Schleifkontakte versehen die nun den Motor und die weitere Elektrik versorgt. Nun läuft die Schiebebühne wieder im gewohnten Zustand. Auch hier mussten wir mit der Zeit feststellen das dies seine Grenzen und Probleme hat. So kommt es vor, das nach einer längeren Stillstands Phase, die Kontakte, Federkontakte, beim Befahren kurze Unterbrüche produzieren. Die Steuerung wertet diese dann als Impuls der Kerben aus und verliert dadurch die genau Position der Bühne. Wie kann man das verbessern ohne die Bühne neu aufzubauen? Wir haben die Federkontakte ausgetauscht gegen LGB Schleifkontakte die in den Antrieben verwendet werden. Dies bracht bis jetzt eine gute Verbesserung.
DREHSCHEIBE
Damit wir im Bergbahnhof die Loks auch drehen können, haben wir uns entschieden dort eine Drehscheibe einzubauen. Es gibt im Handel diverse Produkte, doch wir haben uns entschieden eine eigenen zu bauen. Denn schon die Herausforderung dies zu bauen ist immer spannend und man versucht die Probleme die auf einen zukommen mit unkonventionellen und doch einfachen Ideen zu lösen.
Als erstes haben wir überlegt was für eine Drehscheibe wir bauten wollten, sowie wie sie funktionieren sollte. Die Wahl fiel klar auf die Scheibe von Filisur, da diese eine geschlossene Scheibe ist. Wir haben die Scheibe zwar schon aus Chromstahl gebaut, doch schlussendlich sollte sie auch zu allem passen was wir sonst noch so bauen. Funktionell sollte sie im Gegensatz zum Original elektrisch betrieben werden, dazu muss sie so einfach zu bedienen sein wie möglich. Wir haben uns für eine digitale Steuerung entschlossen mittels eines gewöhnlichen Fahrdecoders. Der Vorteil ist das mit dem Handregler alle Funktionen und Drehbewegungen gesteuert werden können. Damit die Scheibe beim Befahren verriegelt ist und sich nicht bewegen lässt, haben wir uns ein Verschlusssystem einfallen lassen. Dieses lässt sich mit einer Funktionstaste ein- und ausschalten. Bei einem Stromausfall geht die Verriegelung in die Stellung geschlossen. Damit die Loks immer gleich gesteuert werden können, egal wie sie auf die Scheibe fahren haben wir uns entschlossen das Gleis auf der Scheibe mit einem Kehrschleifenmodul auszustatten. Ein weiterer Vorteil ist, dass während der Drehvorgänge die Lok immer unter Strom ist und der Sound einer Dampflok nicht unterbrochen wird. Der Nachteil, ist das die Lok sich weiter bewegen kann. Da aber eine Drehung immer unter optischer Kontrolle stattfindet, sollte das kein Problem sein. An der Drehscheibe könnte man alle 15° ein Gleis anschliessen, die Verriegelungen sind so vorbereitet. Der Antrieb der Bühne ist auch hier mit einem Getriebemotor ausgestattet, der über ein grosses Zahnrad die Bühne antreibt. Für die Versorgung mit Energie wurde eine entsprechende Leiterplatte erstellt die mit Schleifkontakten, die Bühne und die Ausrüstung mit Strom versorgt. Zum Schutz gegen die Witterung, haben wir einen passenden Deckel erstellt, den wir über die Scheibe platzieren können, wenn wir die Anlage nicht betrieben. Die Bühne lässt sich aber mit Hilfe von 2 Haltern, ohne weiteres herausheben.
HOSENTRÄGER
Bereits in frühem Baustadium bemerkten wir, dass im
mittleren Bahnhof Wurzelheim, unsere Weichenverbindungen ungünstig angelegt
sind. Diese bestand aus einer einfache Weichenverbindungen mit zwei Gleisen mit
je einer Ausfahrt. Sehr schnell merkten wir, dass wir uns im Fahrbetrieb immer
wieder selber blockierten. Es wurde daher nach Lösungen gesucht dies zu
beheben. Als erstes wollten wir eine weitere Verbindung einbauen, die sich aber
auf die Nutzlänge der Bahnhofsgleise auswirkte. Eine doppelte Gleisverbindung
schien also die bessere Lösung zu sein, doch mit dem bestehenden Gleis- und
Weichensortiment von LGB liess sich dies nicht bewerkstelligen. Somit waren wir
auf die Suche nach einer Kreuzung mit 60°, hatte aber keine entsprechende
gefunden. Im Piko Katalog war eine angekündigt, aber mit ihrer Geometrie im
Gleisabstand für uns nicht akzeptabel. Somit erledigte sich die Suche vorerst
und es blieb uns nichts anders übrig, als aus vier einzelnen Weichen und viel
Eigenbau selber eine solche Weichenverbindung herzustellen. Die Weichen so
anzupassen ist eine einfache Sache, aber die Kreuzung selbst ist dann doch eine
komplizierte Angelegenheit. Im ersten Versuch haben wir aus einer PVC – Platte
eine Kreuzung zu Recht gefräst. Darauf sollten alle Herzstücke platziert werden
und anschliessend die fehlenden Gleisstücke mit Schrauben zu fixieren. Nach dem
Einbau der Weichenverbindung waren wir stolz es geschafft zu haben. Der Betrieb
funktionierte auch einigermassen, doch nach etwa zwei jährigen Betrieb und
zunehmenden Problemen auf der Kreuzung, musste etwas Besseres her. Erneut
starteten wir die Suche nach einem Kreuz und hatten diesmal Glück bei der Firma
Heyn. Nachdem dieses bei uns eingetroffen war, freuten wir uns zu früh, Trotz
den richtigen Grad, passte die Geometrie nicht. Aber danke des Bausatzes wo wir
nun in der Hand hielten, konnten wir unseren eigenen Bausatz herstellen. Die neue
Planung sah nun folgendermassen aus. Aus alten R1 Kurven wurden die äussere und
die innere Schiene zusammen Hartgelötet, dies um eine hohe Festigkeit zu
erreichen. Dieses Schienenstück wurde viermal hergestellt, wobei einmal auch eine
R1 Aussenschiene und eine gerade Schiene zusammengefügt wurden. Danach mussten
die Schienen dort ausgefräst werden, wo die Weichenzungen später anliegen
sollten. Auf einem Ausdruck im Massstab 1:1 sind dann die Schnittpunkte der
Kreuzung auf die einzelnen vorbereiteten Schienenstücke markiert worden um sie
anschliessend gemäss dem Muster auszuklinken. Danach musste noch die Länge der
Schienen bis zum bestehenden Herzstück der jeweiligen Weiche angepasst werden
und das Ganze nur noch zusammenbauen, Damit die Weichenverbindung als Ganzes
eine stabile Sache ist, wurden die Weichen und auch das Kreuz auf ein Blech
geschraubt. Diese Methode wird uns auch noch später von Nutzen sein. Im Betrieb
zeigte sich eine erhebliche Verbesserung in Sache Entgleisungen und Schläge. In
der Zwischenzeit haben diesen Hosenträger wegen des Umbaus des Bahnhofs wieder
ausgebaut. Da er auf ein Blech montiert ist, ist er für spätere Anwendungen
immer noch verfügbar, und ist momentan eingelagert. Ein Hinweis zur Steuerung
der Weichen, da die Verbindung eigentlich nur 2 Stellungen kennt, lässt sich
dies relativ einfach bewerkstelligen, es müssen nur alle Weichenantriebe
richtig miteinander verbunden werden. Die Stromaufnahme muss dabei auch
berücksichtig werden, stellen immer 4 Weichen gleichzeitig.
SPEZIELLE KREUZUNG
Diese Kreuzung wurde wegen der dritten Umbauphase im
Bahnhof Findelegg hergestellt. Das in
der Kurve liegende Hauptgleis, das den Anschluss an die Wendeschlaufe bildet,
durchschneidet die Gleisverlängerung die von der Zahnradstrecke herkommt. Im
Fachhandel gibt es nichts, also Eigenbau. Nach kurzer Planung mit CAD, schien
das gar kein grosses Problem darzustellen. Eine LGB 600 mm und eine R1 sind
kurzerhand in die entsprechenden Längen und Gehrungen zersägt worden. Nach dem
zusammenlöten der Stammschienen und dem aufschieben der Schwellen, richtete
sich die Kreuzung fast von selbst. Danach wurden die 4 Zwischenschienen genau
eingepasst. Für die Schwellen im Mittelbereich mussten Neue und längere
angefertigt werden. Dafür verwendeten wir 6mm Forrex, das sich hervorragend
dafür eignet. Ihr meint sicher, dass das nicht Stabil genug ist und die
Schwellen von LGB 9mm sind. Stimmt auch,
aber die Schienenstühle von der Firma Thiel die wir hier verwendet haben, heben
die Differenz auf. Diese Schienenstühle sind auch einfach zu setzen. Anhand der
Schienenachse sind auf den Schwellen entsprechende Löcher zu bohren. Dazu bohrt
man die Löcher mit einem Durchmesser von 2,5mm, zieht die Schienenstühle auf
die Schiene und setze diese in die vorgebohrten Löcher. Das Bild zeigt auch die
Stromführung, diese ist zu beachten, damit keine Kurzschlüsse entstehen. Die
beiden Herzstücke wo der Grüne und der Rote Stromkreis aufeinander treffen,
sind nach 20mm Isoliert worden. Die 4 innenliegenden Schienenstücke erhielten
eine Strombrücke mit der entsprechenden Polarität.
HOSENTRÄGER ZUM 2.
Wiederum war ein Umbau eines Bahnhofs der Grund zum
Herstellen einer Weichenverbindung die es so i Handel nicht zum Kaufen gibt.
Aus den Erfahrungen des ersten Hosenträgers, damals noch mit R1 Weichen, sollte
dieser mit R3 Weichen gebaut werden. Damit die Grad aufgehen, musste die
Kreuzung 45° haben, diesmal wurden wir fündig bei der Firma Train-Line45. Aber
so einfach sollte es auch diesmal nicht werden. Damit die Anschlüsse der
Weichen so aufeinander passen, das sie in der Ablenkung, ohne über das Kreuz zu
fahren, eine gerade Linie bilden mussten die jeweiligen Gleisanschlüsse gekürzt
werden. Da man die einzelnen Schienenstücke anpassen musste, wurde diese so
gebaut, dass die Trennstelle nicht mehr erforderlich ist. Dazu musste die
Kreuzung komplett auseinander genommen werden und mit neuen Schienenstücken
wieder verbunden werden. So bildet die Kreuzung mitsamt den Weichen eine
Einheit für sich. Als weitere Herausforderung, wurde anstatt einer vierte R3
Weiche, eine Doppelkreuzungsweiche eingebaut, diese wurde aber vorher zu einer
einfachen Kreuzungsweiche umgebaut. Wie man dies mach, dazu weiter unten in
einem separaten Bericht. Weil die Weichenverbindung mit den R3 Weichen relativ
gross wurde, haben wir diesmal auf die Montag auf ein Blech verzichtet, auch
weil die Weichen nicht alle ganz in einer Ebene liegen. Bei der Steuerung ist das gleiche wie beim
ersten Hosenträger den wir gebaut haben.
DKW UMBAU
Bei einem grösseren Occasion Gleiskauf war auch eine der ersten
Bauausführung einer Doppelkreuzungsweiche dabei. Diese ist wie sicher vielen
bekannt, mittels eines einzelnen Antriebes steuerbar. Schon der Einbau und die
Ansteuerung der Weiche war nicht einfach, zumal wir mit unserer eigenen Steuerung
diverse Anpassungen vornehmen mussten. Doch Probleme sind nun mal zum Lösen da.
Am Anfang leistete die Weiche einigermassen seinen Dienst, doch zeigt der
Antrieb seine Schwächen, in dem er nicht immer wieder die Endlage erreichte und
so die Weiche zum Entgleisen neigte. Kurzerhand haben wie Weiche durch einen
neuen Typ ersetzt, aber was macht man mit einer sonst funktionierenden Weiche.
Im Internet haben wir per Zufall 2 Weichenantriebe von Böhler gefunden mit
einem Umbausatz für LGB Weichen. Somit entschlossen wir uns, diese alte
Doppelkreuzungsweiche mit den beiden neuen Motoren zu neuem Leben und zu einem
weiteren Einsatz zu erwecken. Doch der Umbau zeigte auch hier seine Probleme,
so war die Adapterplatte ohne weiteres anschraubbar an eine normale LGB Weiche,
aber nicht an unserer. Unsere Doppelkreuzungsweiche hatte die entsprechenden Befestigungslöcher
nicht und diese mussten zuerst gebohrt werden. Da auch die Zungen, entgegen der
neueren Ausführung, einzeln bewegt werden, musste der Antrieb einzeln auf die
beiden Stellstangen verbunden werden. Was durch feine Drähte ohne weiteres
gemacht werden kann, zumal mal auch die Längen damit abgleichen kann. . Die
Weiche wurde dann eingebaut und hat seither ohne Probleme ihren Dienst
versehen. Die Umsteuerung der Weiche geschieht nun Seitenselektiv und durch den
Antrieb gemächlicher als bei den LGB Antrieben. Zum Anschluss der Böhler Antrieben,
neu Kaleas Antriebe, ist zu sagen, dass sie sich auch nicht ohne weiteres an
eine Steuerung von LGB oder dergleichen anschliessen lässt. Der Antrieb braucht eine Dauerspannung und zum
Umsteuern des Antriebes muss das interne Relais umgeschaltet werden.
DKW ZU EKW
Eine Doppelkreuzungsweiche ist immer auch ein Risiko im Fahrbetrieb. Wenn die Weiche in gerader Stellung befahren wird, sollte dies nie ein Problem darstellen. Doch mit den LGB Antrieben ist nicht immer gewährleistet das die Zungen sauber anliegen. So kommt es schon mal vor das der Zug nicht in die gewünschte Richtung fährt, oder schlimmer noch entgleist. Da wir bei unseren Umbauten auch immer wieder versuchen die betriebliche Sicherheit zu erhöhen, sind wir auf die Idee gekommen, aus einer Doppelkreuzungsweiche eine einfache Kreuzungsweiche zu bauen. Der Grund lag auch darin, dass der nicht mehr vorhandene Fahrweg durch eine andere Weichenverbindung schon besteht. In der Zwischenzeit wurden bereits mehrere Doppelkreuzungsweichen so umgebaut. Der Umbau ist für technisch geschickte Personen ohne weiteres machbar. Als erstes wird die Doppelkreuzungsweiche in dem Bereich wo später der fehlende Fahrweg ist umgebaut, dazu wird die äussere Schiene komplett entfernt. Dann werden die nicht mehr benötigten Zungen demontiert. Hier ist mit ein wenig Geschick zu arbeiten, denn die Zungen sind mit der Stellstange auch mit den anderen Zungen verbunden, und diese sowie die Stellstange werden weiter benötigt. Der nun freigewordene Platz muss mit einer neuen Schiene wieder ersetzt werden, dazu kann man zum Beispiel wie wir Reste von Flexgleisen oder alte 300mm LGB Schienen verwenden. Diese werden auf die richtige Länge zugeschnitten und am Schnittpunkt angepasst, damit sie einen sauberen Übergang bilden. Bei der Demontage werden unten auch die Stromverbinder gelöst, diese lassen sich nicht wieder so befestigen wie sie waren. In unserem Fall haben wir eine Bohrung mit einem Gewinde gemacht, so dass sich der Verbinder wieder anschrauben lässt. Der Betrieb hat gezeigt, dass die Weiche merklich im betrieblichen Ablauf verbessert hat, liegt auch daran, dass nun nicht mehr so viele Zungen an der Stellstangen montiert sind, und so auch deren Störungsanfälligkeit abnimmt. Für die Steuerung einer einfachen Kreuzungsweiche ist zu beachten dass je nach Steuerung verhindert werden muss, dass der fehlende Fahrweg eingestellt werden kann. Ist auch bei den richtigen Bahngesellschaften eine Herausforderung.
ZAHNSTANGENWEICHE
Für unsere neue Bergstrecke haben wir vorgesehen eine Abzweigung einzubauen, die den Schattenbahnhof
an der Decke der Garage an die Bergstrecke anbindet. Doch die Streckführung
erlaubte uns nicht eine Weiche einzubauen die in der Ebene liegt. Daher musste
eine Zahnstangenweiche vorgesehen werden. Der erste Schritt wie immer wenn wir
was neues Planen, die Recherche im Internet nach Originalbildern und weitere
Informationen. Darunter auch nach Infos, ob so was schon mal gebaut wurde, denn
im Markt gibt es keine zu kaufen. Wahrscheinlich auch weil die Nachfrage nicht
so gross ist. Ein Nachtrag aus dem Jahr 2019, nun gibt es ein Hersteller, der
sowas anbietet, doch wäre sie nichts für uns, da sie nicht unseren
Vorstellungen entspricht in Funktion und Sicherheit. Die Problematik einer
Zahnstangenweiche liegt in den vielen beweglichen Teilen, die dann auch noch
unterschiedlichen Stellwege haben. Aber auch bei der Zahnstange muss die Übereinstimmung
der Zähne in der geraden Stellung und der ablenkenden Stellung so passen, dass
ein reibungsloser Betrieb gewährleistet ist. Damit dies alles stimmt, haben wir
uns für eine schlanke Weiche mit dem Radius R3 entschieden. Diese wurde
vollständig in ein CAD Programm aufgenommen, damit die weiteren Konstruktionen detailliert
geplant werden können. Die Planung brauchte seine Zeit, doch im Ende hat sie
sich ausbezahlt. Wir haben uns entschlossen für den Umbau auch auf eine neue
Weiche zurückzugreifen, da wir schlussendlich auch eine komplett neue Weiche
bauen. Zuerst wurde die LGB Weiche anhand des Umbauplanes auseinander gebaut,
da nicht alles geändert werden musste. Zum Beispiel sind die beiden Schienen
vor dem Herzstück neu beweglich, da sie ja bei der Zahnstangenweiche die
Zahnstange bewegen müssen. Da im Gegensatz zum Original bei uns auch noch die
Stromzufuhr über die Weiche funktionieren muss, sind bei der Planung auch deren
Verbindungen anzupassen oder neu herzustellen. Die Weiche wurde auf der CNC
Fräse ausgerichtet und danach wurden diejenigen Schwellen abgefräst, die die neuen
Gleitplatten bekommen, damit die beweglichen Teile sich gut umsteuern lassen.
Dabei ist Präzision gefragt, müssen doch die Schienen mit der Zahnstange auf
der richtigen Höhe sein. Damit die bewegliche Zahnstange die richtige Position
hat je nach Lage der Weiche haben wir auf der Fräse die Teile zurechtgefräst. Nun liessen sich die Stangen
direkt an die neuen beweglichen Schienen befestigen. In der Mitte der Weiche
gibt es wie im Original einen festen Teil. Auch diesen konnten wir dank der
Fräse passgenau ausfräsen und die Schienen und die Zahnstange fest mit den
Schwellen verbinden. Gegen die Spitze der Weichen wurde eine Halterung montiert,
die die Zahnstangen aufnehmen konnten für deren Drehpunkt. Das andere Ende der
Zahnstangen sollte mit der Stellstange der Zungen verbunden werden, dazu musste
eine komplett neue Stellstange angefertigt werden. Auch für die neuen beweglichen
Teile musste eine neuen Stellstange produziert werden, diese wird mit einem
zweiten Antrieb umgesteuert. Schon bei der Planung haben wir es verworfen, die
Umsteuerung der Weiche mit nur einem Antrieb zu machen, zumal schon der
Stellweg der beiden nicht gleich war. Schon bei den ersten Fahrversuchen
stellten wir fest, dass ein üblicher LGB Antrieb für diese Weiche nicht in
Frage kommt, da die Kräfte die über die Zahnstange auf den Antrieb kommen,
diesen umstellen können. Als Antrieb haben wir einen der Firma MD-Electronics
eingebaut, dieser lässt sich digital und analog Steuern. Er besitzt zusätzlich
auch um einen Umschaltkontakt, der für die Polarisierung notwendig ist. Der
grösste Vorteil ist, dass er die Zunge in ihrer Position festhält, somit lässt
sich die Weiche auch nicht mehr aufschneiden. Als zweiten Antrieb haben wir einen
von KALEAS gewählt. Dieser ist parallel zum ersten Antrieb geschaltet. Unsere
Erfahrungen aus dem Betrieb sind sehr gut, die Weiche liegt schon seit mehreren
Jahren draussen und erfüllt ihre Pflichten. Ein kleines Problem das
hervorgekommen ist, ist beim Befahren der Weiche mit der kleine FO Lok der HGe
2/2, ihre Kuppelstangen schlagen an der Zahnstange an. Dies liegt nicht an
unseren Zahnstangen, auch die von LGB wären zu hoch. Das wurde sicher damals
nicht beachtet wo diese Lok entwickelt wurde.
DILATIONSSCHIENE
Da wir im Gegensatz zu unseren Anfängen die weiteren
Ausbauten, aber auch Umbauten, immer mehr Flexgleise verbauten, sind wir auf
ein Phänomen gestossen das jeden Bekannt ist, aber je länger die Schienen sind
desto schlimmer macht sich das Problem bemerkbar. Es geht um die Ausdehnung bei
den verschiedenen Temperaturen. Die richtige Eisenbahn versucht dies mit einem
sehr stabilen Schotterbett aufzufangen, wobei die Kräfte in den Boden geleitet
werden. Dies ist bei uns nicht möglich, das halten die Schwellen nicht aus, und
reisen aus. Damit wir dem entgegenwirken können, haben wir uns auch bei der
grossen Bahn umgeschaut. Hat diese einen Übergang auf eine Brücke mussten sie
früher oft Dilatationsschienen einbauen. Per Zufall sind wir bei der Firma
Thiel auf ein sogenanntes Ausdehnungsstück gestossen. Wir haben uns diese Gleisstück als Vorlage
genommen und aus Restmaterial eigene Dilationsschiene gebaut. Dazu muss einfach
die Schienenstücke auf einer bestimmten Länge um die Hälfte abgefräst werden.
Beim Zusammenbau werden die beiden Schienenstücke pro Seite mit Laschen
zusammengefügt. Die Laschen sollten soviel Spiel aufweisen, dass das Gleis sich
frei bewegen kann. Wir haben an diversen Stellen auf der Anlage bereits solche
Teile eingebaut, werden noch weitere werden folgen. Auch in den Bahnhofsgleisen
werden wir solche einbauen, damit auch dort Verwerfungen nicht passieren.