Schneeräumung - Gartenbahn Toffeholz

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Schneeräumung

Rollmaterial
SCHNEERÄUMUNG
Ein richtiger Gartenbahnern lässt sich im Winter nicht vom Fahren abschrecken, das einzige was ihn daran hindern könnte ist der Schnee. Diesen zu beseitigen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir haben diverse ausprobiert und möchten hier unsere Erfahrungen weitergeben. Aber auch hier, es sind unsere Erfahrungen und muss nicht heissen das jeder die gleichen macht.
SPURPLUG
Wenn nicht viel Schnee liegt, kommt bei Original ein Spurpflug zum Einsatz. Dieser räumt den Schnee bis zu einer Höhe von 1m beim Vorbild. Solche sieht man häufig vor einer Lok oder einem Triebzug auf der RhB. Als Vorbild dienten uns ein Modell von Bemo und das entsprechende Vorbild, der Spurpflug Xk 9144. Stationiert ist dieser Spurpflug in Poschiavo und gebaut wurde er von Stadler im Jahre 1968.
Für den Grundrahmen wählte wir ein Messing U- Profil in den Abmessungen 8 x 4 mm. Nachdem alle Teile gemäss Plan in die entsprechenden Längen und Gehrungen geschnitten worden sind, wurde der Rahmen zusammengelötet. Mit einer Lötpaste (Solderin) ist eine solche Arbeit am einfachsten zu bewerkstelligen. Man bestreicht einfach alle Stellen die verbunden werden sollen mit der Paste, setzt anschliessend alle Teile zusammen, fixiert alles um ein verrutschen zu verhindern und dann wird mit einer Lötlampe alles erhitzt bis das Solderin schmitzt und alles verbindet. Für etwas stärker beanspruchte Verbindungen sollte dann noch zusätzlich Lötzinn dazugegeben werden. Die Stossplatte ist aus 2.5mm Messingblech entstanden und wurde in der gleichen Erhitzung mit dem Rahmen verbunden. Das Richten und Fixieren nimmt die meiste Zeit und Geduld in Anspruch, aber das Ergebnis lässt sich sehen. Im nächsten Schritt sollten die Achslager und deren Führung entstehen. Die Achslager haben wir bei der Firma www.strauss-modellbahn.de gefunden. Die in den Achslagern eingepressten Kunststoffbuchsen ersetzten wir gegen solche aus Bronze. Da wir isolierte und kugelgelagerte Achsen einsetzen, ist der Kurzschluss über das Fahrgestell eliminiert. Die Führungen sind aus Messingblech 2.5mm gefräst, so dass sich die gekauften Lager leicht einschieben lassen. Anschliessend sind alle Achslagerführungen an den Grundrahmen angelötet worden. Aber nun wird’s kniffliger! Positionieren und Ausrichten ist der einfache Part. Zusammenlöten ohne das der Grundrahmen sich in Einzelteile zerlegt der Andere. Aber mit ein bisschen Erfindergeist klappte auch dieses. Als Herausforderung stellen sich der Pflugschar dar. Messingblech in der Stärke 2.5mm pressten wir kalt in eine geeignete Stahlform. Nach dem Pressen sind die rohen Teile auf einer 3D Alu Fräse in die entsprechende Gehrung geschnitten worden und anschliessend zusammengelötet. Die Pfeilform entstand auf einer Plattenfräse, die auch in verschieden Positionen verstellt werden kann. Weil bereits das Fahrgestell auf eigenen Rädern steht, kann der fehlende Ausschnitt genau angezeichnet und ausgeschnitten werden. Durch das Anpassen ergibt sich auch das Mass für die rückliegenden Abweiser. Der in der Mitte hängende eigentliche Spurpflug ist im Vorbild hydraulisch bedienbar, und ist praktisch auf gleiche Weise entstanden, wie die Pflugscharen. Für den Spurpflug wurde eine Hängevorrichtung angebracht um sich bei Überfahrt einer Weiche selbsttätig nach Hinten und Oben bewegen zu können. Der Spurpflug wurde bereits in Rot gespritzt mit Plasti-Dip (flüssigen Gummi). Dieser leitet keinen Strom, solange der Überzug intakt ist. Die Aufbauten sind aus Vierkantmessing 30x30mm entstanden und dienen vor allem der Gewichtszunahme des Pfluges. Ebenso der in der Mitte liegende Bremszylinder wurde aus eine Messingrohling gefertigt, so dass noch mehr Gewicht den kompletten Spurpflug im Gleis runterdrückt. Die ersten Fahrten ohne dieses Zusatzgewicht, waren zwar recht zufriedenstellend, doch neigt der Spurpflug sehr zum Entgleisen, wenn der Schnee unter das Fahrzeug gerät. Wir sind noch nicht ganz fertig mit dem Modell, aber es hat schon einige Winter hinter sich und seinen Dienst oft erledigt auf der Anlage.
SCHNEEPFLUG
Da der Spurpflug nur bis zu einer bestimmten Schneehöhe seinen Dienst zuverlässig erfüllen kann, kam schon schnell der Wunsch auf, mit einem Schneepflug die höheren Schneemengen räumen zu können. Da gibt es im Handel zwar einige Modelle zu kaufen, aber das ist nicht unbedingt unser Ding, zumal ein Kollege von uns von einem gekauften Schneepflug X9103 sehr enttäuscht war. Wir haben aus Messingblech provisorisch einen Pflug gebaut und diesen Auf einen ToyTrain Wagen montiert. Mit dem entsprechenden Zusatzgewicht, konnten wir höhere Schneehöhen räumen als mit dem Spurpflug. Doch zum Glück haben wir dies mit einem einfachen Aufbau getestet, denn so zufrieden waren wir nicht damit. Denn der Schnee wird nur zur Seite gedrückt und bleibt auf der Anlage, respektive wird im Bahnhof von einem Gleis auf das andere Transportiert. Also muss eine weitere Lösung her.
ROTARY Xrot913
 
Irgendwie hatten wir durch unsere Versuche den Schnee zu räumen, die Vorstellung, dass man denn Schnee auch gleich wegschleudern sollte. So haben wir aus den USA eine günstige Schneeschleuder besorgt. Warum der so günstig war, merkten wir sogleich, da dieses Modell nur aus Plastik bestand. Ein Räumen von Schnee war damit sicher nicht möglich. Doch sollte er uns als Versuchsträger dienen. Denn uns war schon damals klar, dass der Schnee nicht im Massstab 1:22,5 vor uns daliegt, sondern 1:1. Somit war im Modell die Schleuder nicht massstäblich zu bauen, wenn sie Schnee beiseite räumen sollte. Als ersten haben wir der gekauften Schleuder das alte Schleuderrad ausgebaut. Dann haben wir aus Messing ein neues Rad aufgebaut, dieses wurde aus gebogen Messingblechen zusammengelötet. Für die ersten Test war dies ausreichend. Zeigte uns aber auch, dass die Schleuder so zu klein ist und zu wenig in der Breite und Höhe räumt. So blieb nichts anderes übrig als die ganze Schleudereinheit neu zu konstruieren. Auf einer neuen Grundplatte sollte das umlaufende Blech angelötet werden. Die Abwicklung des Blechs sollte so ausgeschnitten werden, dass nicht mehr viel abgeändert werden muss. Mit Hilfe eines Programmes für die Spenglerei, konnten wir dies gut planen. Doch nach dem Ausfräsen musste das Blech trotzdem noch mit einem Hammer entsprechend umgeformt werden. Der nun angefertigte Aussenrahmen der Schleuder lässt sich sehen. Das Schleuderrad selber wurde mit Hilfe eines 3D Druckers erstellt. Da auch hier die Form und die verschiedenen Radien und Steigungen, ein einfacheres Vorgehen nicht ermöglicht. Wir haben aber von dem 3D Urmodell einen Silikonform erstellt, so dass wir immer wieder ein neues Schleuderrad giessen konnten. Der Hauptgrund war aber, dass wir den Guss mit Glasfaser verstärken Kunststoff herstellen wollten. Auf dem Schleuderrad wurden dann noch die Schürfbleche montiert. Je nach Schneebeschaffenheit wird mal mehr oder weniger Schnee weggeschleudert. Auch der Antrieb dazu ist massgebend ob und wie die Schleuder funktioniert. Damit genug Schnee weggeschleudert wird, muss die Drehzahl erhöht werden, damit die Umfangsgeschwindigkeit dem Original entspricht. Sieht zwar nicht unbedingt schön aus, aber der Nutzen ist wichtiger als die Optik. Leider sind wir noch nicht ganz Überzeugt von dieser Konstruktion, so dass wir uns entschlossen haben das Schleuderrad nun doch aus Messing zu machen. Ein Fräsen ist mit der momentanen Ausrüstung unserer Werkstatt nicht möglich, so haben wir uns entschlossen, ein solches aus Messing zu giessen.  So haben wir uns die entsprechenden Ausrüstungsteile beschafft und mit dem 3D Drucker ein Urmodell aus Wachs gedruckt. Dieses sollte dann im Form-Sand die Grundform für das spätere Giessen aus Messing bereitstellen. Der erste Versuch war noch nicht überzeugend, doch mit einem Gewicht von ca. 1,5kg wurde das neue Schleuderrad ziemlich massiv werden. Eine guten Grundlage für eine Schwungmasse.
Wir sind immer noch weiter an Testen und Ändern, Bericht wird dann weitergeführt.
WEICHENHEIZUNG
Wie bei den grossen Vorbildern bleibt leider der Schnee auch in den Weichen liegen. Nur wie beim Original konnten wir dies nicht aufbauen, also durchforsteten wir das Internet auf der Suche nach Lösungen von anderen Leuten. Auf einmal stiessen wir auch einen Bericht, wo jemand die Weichen mittels einer Folie heizt. Leider finden wir die Seite nicht mehr, so dass wir auch keinen Link einrichten können zu dieser Seite. Aber wir können aufzeigen wie wir unsere Erfahrungen gemacht haben. Bestandteile der Heizung sind eine Heizfolie (Bestellbar bei Conrad Elektronik) und einem passenden Speisegerät (hier eines aus dem Elektroschrott). Als erstes wurde ein Trockenlauf ausprobiert, zum Testen wie warm die Folie im Betrieb wird. Es entstand eine angenehme Wärme, so dass dem Kunststoff der Schwellen keine Gefahr droht. Also stand nichts im Wege für einen Einbau. Doch es kam wieder einmal anders als man denkt, unser Fleiss stand uns diesmal im Weg, so dass bereits 3 Weichen komplett eingeschottert waren, ohne dass die Folie ihren Weg darunter fanden. Wegreissen wollten wir es nicht, so müssen wir wohl bei diesen Weichen auf eine Heizung verzichten. Nun muss nur noch der Winter kommen. Beim ersten Schnee waren wir zu spät dran, wir mussten nochmals auf Tauwetter warten, damit wir alles vorbereiten konnten. Durch einen Verdrahtungsfehler wurden die Folien zu wenig warm, weil wir sie für 24V ausgelegt hatten, aber nur mit 12V versorgt wurden, leisteten sie auch nur die Hälfte ihrer Möglichkeit. Das Ändern geschah relativ rasch, doch wollte auch diesmal keine richtige Wärme aufkommen. Der Verdacht lag nahe, das durch die kalte Umgebung zuerst eine Zeit vergehen muss, bevor alles durchgewärmt ist. Eine Kontrolle der Versorgungsspannung zeigte doch, dass wir von den 24V nur noch 9V an der Heizfolie hatten, zum Glück liess sich das Speisegerät noch ein wenig nachregeln. Der erste Test mit Schnee aus dem Gefrierschrank überzeugte uns dennoch nicht so ganz. Nach einiger Zeit meinte es Frau Holle gut mit uns und lies es ein wenig schneien. Da die Weichen durch die Heizungen bereits ein wenig erwärmt waren, konnten sich dort keinen Schnee ansetzen. Somit wäre der erste Härtetest zu unsere Zufriedenheit verlaufen. Mitte Dezember 09 ist es nun so weit, nachdem es den ganzen Tag ein wenig Geschneit hat, war nun der zweite Härtetest angesagt. Nach einer Viertelstunde schmolz der erste Schnee bereits weg, nach einer halben Stunde war die Weiche komplett schneefrei. Aus diesem Grund bauten wir von nun an, unter jede Weiche eine Heizfolie. In der Zwischenzeit sind wir wieder am Ausbauen, nicht das sie nicht funktionieren würden, da wir keine Winter mehr haben, wo wir sie wirklich brauchten, und der Aufwand mit Verkabelung nicht unbedingt einfach ist, haben wir uns entschlossen fortan keine Heizungen mehr zu verbauen. Ein weiterer Grund liegt auch darin, dass wir nach dem Einschottern, die Gleise und auch die Weichen mit Kieskleber verkleben und so nur schwer eine allfällig defekte Heizung austauschen können. Was momentan verbaut ist lassen wir auch unter den Weichen.
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Aktualisiert am 16.04.2023
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