Zahnradbetrieb
Erfahrungen
ZAHNRADBETRIEB
Klar kann man vieles nachlesen im Internet über den Betrieb von Zahnradstrecken. Doch so lange Strecken mit Zahnstangen gibt es nicht viele. Wir kennen nur noch unseren Kollegen aus dem Tessin, der wie uns ausgiebig auf Zahnradbetrieb setzt. Wir möchten aber alle die auch nur einen kleine Strecke haben mit Zahnstangen nicht vor den Kopf stossen, doch mit unseren Erfahrungen möchten wir auch zeigen, dass ein Betrieb mit Zahnradfahrzeugen durchaus Spass machen kann. Grundsätzlich haben wir nichts gegen die Produkte von LGB,
ganz und gar nicht, hatten sie doch den Mut dieses Thema überhaupt anzugehen.
Klar wäre es viel einfacher, wenn das Zahnrad und somit auch die Zahnstange
einem gängigen Modul entsprechen würden, aber da dies nun mal nicht so ist.
Kann man das aus als Herausforderung sehen. Grundsätzlich funktioniert der
Zahnradbetrieb sehr gut. Wir würden uns auch gerne für Hersteller zur Verfügung
stellen, wenn sie ihre Produkte auf Herz und Nieren testen möchten, ob sie für
einen Zahnradbetrieb geeignet sind. Doch bis jetzt ist dies noch nicht
geschehen, darum mussten wir uns auch schweren Herzens von einer Zahnradlok
wieder verabschieden.
ZAHNSTANGEN
Der aufmerksame Beobachter merkt schnell, das wir keine
Zahnstangen von LGB einsetzen. Das hat seinen Grund, dass wir aus den
Erfahrungen unseres Kollegen und den eigenen, nicht überzeugt sind von den Kunststoffzahnstangen.
Da wir wie im Original mit recht schweren Zügen die Zahnstange befahren, muss
diese auch was aushalten können. Bei einem Not Stopp drücken schon mal 10kg und
mehr in die Zähne. Auch haben wir festgestellt, dass die Qualität von einer
Zahnstange zur anderen, sehr voneinander Abweicht. Die Meldungen von vielen,
das ihre Loks beim Talfahren sehr bis extrem ruckeln können wir nun bestätigen.
Aus diesen Gründen haben wir uns entschieden eine eigene Zahnstange zu
entwickeln. So können wir die Fertigungstoleranzen die beim LGB Produkt herrschen
schon mal ausmerzen. Weiter haben wir die Form der Zähne derart angepasst, dass
wie beim Original möglichst 2 Zähne Kraft immer Kontakt zur Zahnstange haben.
Ein kleiner Nebeneffekt dieser Optimierung war, dass die LGB Loks nun auch
merklich ruhiger Talwärts fahren. Das Ruckeln können auch wir nicht komplett
eliminieren, denn solange das Zahnrad in der Lok direkt mit dem Antriebsrad
verbunden ist, will die Lok schneller fahren als das Zahnrad es zulässt. Unsere
Zahnstangen sind aus Alu gefertigt und haben bis heute sich mehr als nur
bewährt. Auch der Kollege aus dem Tessin rüstet seine Anlage nach und nach um.
Weil er viele defekte LGB Zahnstangen hat, die eher betrieblich hinderlich
sind.
ZAHNRÄDER
Die Loks von uns sind alle mit einen Zahnrad ausgestattet, dass
wir entwickelt haben. Der Grund deswegen, war das wir bei Start auf keine
entsprechenden Ersatzzahnräder von LGB zugreifen konnten und diese mit dem
direkt angebrachten Antriebszahnrad nicht unserer Vorstellung entsprachen. Auch
haben wir wie schon bei der Zahnstange uns überlegt, wie wir eine möglichst
langlebige Ausrüstung bauen können. So sind auch unsere Zahnräder, wie die
Zahnstange aus Alu hergestellt. Wir haben uns auch überlegt, wie man Zahnräder
für verschiedene Raddurchmesser herstellen können. Da gibt es aber Grenzen,
denn nicht jeder Durchmesser ist auch mit einem Zahnrad ausrüstbar. Der Hauptgrund
liegt an den Anzahl Zähne, die müssen aufgehen. Wir haben auch schon Zahnräder
für Kunden gebaut, aber wenn man sich nicht an die Grundsätze des
Zahnradantriebes hält, funktionieren diese dann auch nicht. Es gibt beim
Original auch einen Grund, das gewisse Bahnen nur mit Zahnrad funktionieren und
keinen Antrieb haben ohne diesen.
ANTRIEB
Leider wäre ein Antrieb wie beim Original sehr aufwendig zu
Konstruieren. Die Unterschiedlichen Getriebe die ein Ruckeln im Talwärts fahren
unterdrücken lassen sich fast nicht in einem Drehgestell unterbringen. Klar könnte
man das alles soweit verkleinern das es so funktioniert, doch haben wir die
Erfahrungen gemacht, dass es besser ist, auch beim Antrieb ab und zu
Kompromisse einzugehen, damit die Antriebe robuster und funktionsfähiger
bleiben. Wir haben diverse Antriebe gebaut, von einem Antrieb mit
Stirnradgetriebe bis zu den letzten mit einem 2 fachen Übersetzungen. Wie immer
haben alle ihre Vor- und Nachteile. So bleibt das Stirnradgetriebe nicht
stehen, wenn der Strom ausfällt. Antriebe mit Riemen neigen je nach Belastung
zum Ausdehnen und somit zu einem erhöhten Verschleiss. Auch haben wir die
Erfahrungen gemacht, dass es besser ist pro Rad ein Zahnrad zu haben, so
klettert das einzige Zahnrad im Drehgestell nicht auf.