Tunnelbau
Anlagenbau
TUNNEL
Wir waren von Anfang an auch immer wieder im Tunnelbau
beschäftigt, zumal das Gelände dies nun auch mal verlangte, da wir keine
Flachbahn haben. Hier wollen wir ihnen auch unsere Erfahrungen und unsere
Geschichten dazu weitergeben. Zumal wir viel gelernt haben und auch die Grenzen
des Möglichen immer wieder erforschen. Auch haben wir immer unsere Tunnels
nicht nur Gerade gebaut sondern auch in einer Kurve.
In der offenen Bauweise wurde wie auch bei der Geschlossenen
zuerst ein Graben ausgehoben oder das
Gelände abgetragen wo später der Tunnel entstehen soll. Hier ist es ratsam,
immer etwas grösser auszuheben oder zu graben, denn man wird immer Platz
brauchen beim Aufbau. Beim unserem ersten Tunnel haben wir nach dem Auftragen
eines Kiesbettes, die Verbundsteine gemäss der Streckenführung verlegt. Danach haben
wir Stellriemen oder Gartenplatten in verschiedene Segmente geschnitten, die
dem Radius des Tunnels entsprachen. Dies und auch Komplette Platten wurden dann,
mit der nötigen Profilfreiheit, seitlich neben die Verbundsteine einbetoniert.
Anschliessend wurden die Gleise mit der Unterkonstruktion, in den noch offenen
Kanal eingelegt und mit den Verbundsteinen verbohrt und so gegen ein Verschieben
gesichert. Nach den ersten Testfahrten, im noch offenen Tunnel, konnten
allfällige Unregelmässigkeiten, wie knappe Profilfreiheiten an den Tunnelwänden
beseitigt werden. Hier immer dran denken, welche Fahrzeuge haben den grössten
Auslenkungen nach Innen und Aussen. Wen alles in Ordnung ist kann mit dem
Schliessen der Tunneldecke begonnen werden. Dabei ist zu beachten, dass kein
Mörtel auf die bereits verlegten Gleise fällt, dieser lässt sich im geschlossen
Tunnel nur schwer wieder entfernen. Als Deckenelemente dienten uns alte
Gartenplatten, die in die entsprechende Form zugeschnitten worden sind und mit
Zementmörtel wasserdicht mit den Seitenwänden zugemauert wurden. Wenn jemand
Grundsätzlich mit Oberleitung fahren will, der muss natürlich vor dem
Schliessen des Tunnels die entsprechende Fahrleitung einbauen. Da wir aber auf
unserer Anlage nirgends eine Oberleitung haben, haben wir uns nie dem Problem
stellen müssen, zumal dies bei den späteren Tunnels ein grosses Problem gewesen
wäre. Was aber immer zu beachten ist, die Höhe des Tunnels, ab mit oder ohne
Oberleitung, wir haben immer versucht grösser als 230mm zu bauen.
Für die nächsten Tunnels haben diese mit Böschungssteinen gebaut. Ein gerader Tunnel ist durch aneinander gereihte Steine einfach aufzubauen, es müssen nur die Fugen, mittels Zementmörtel abgedichtet werden. Für einen Bogen werden die Böschungssteine an einer Ecke zusammengestossen und durch eindrehen an den entsprechenden Radius angepasst. Der sich nun öffnende Spalt in einer Dreieckform wird mit einem dünnen Aluminiumblech von der Innenseite her Verschlossen und von aussen mit Beton verfüllt. So wird der Spalt verschlossen. Nach dem Abbinden kann das Aluminiumblech danach leicht entfernt werden und danach kann ein weiteres Segment angeschlossen werden. Da der Tunnel als geschlossene Einheit dasteht, muss im Vorfeld gut überlegt werden wie die Gleise darin verlegt werden. Wir haben hier jeweils eine Unterkonstruktion aus Aluminiumblechen erstellt (siehe auch Gleisunterbau). Auf denen wurden die Gleisen befestigt und mitsamt der Unterkonstruktion in den Tunnel geschoben. Beim Geraden Tunnel geht dies relativ einfach, man muss nur genügend Länge auch ausserhalb des Tunnels haben und das ganze einzuführen. Bei einem Bogen ist auch die Unterkonstruktion entsprechend dem Radius herzustellen. Das Einschieben in den Tunnel geht einfach sofern der Tunnel einen regelmässigen Bogen hat. Diese Methode mit der Unterkonstruktion erlaubt später auch eine Demontage der Gleise. Die Zugänglichkeit dieser Bauweise ist aber sehr eingeschränkt, daher werden wir diese Bauweise auch nicht mehr anwenden.
NEUZEIT
Damit nicht alle Tunnel gleich aussehen, haben wir für einen
Tunnel ein neuzeitliches aussehen gewählt. Dazu haben wir ein Rohr mit einem
Innendurchmesser von über 250mm diagonal zerschnitten. Ein vorheriges
Anzeichnen der Schnittlinie erleichtert das Zersägen. Für die Trasse wurde
unten ein Streifen aus der Röhre ausgeschnitten. Vorsicht bei Röhren mit zu
engem Innendurchmesser, durch das Ausschneiden des Streifens zieht sich die
Röhre ein wenig zusammen und der Tunnelquerschnitt wird kleiner. Die Röhre
sollte uns am Anfang nur als Formgebung dienen und danach wieder entfernt
werden. Dies ist leider nach dem Betonieren nicht mehr so einfach, daher haben
wir die Röhre eingefärbt und lassen sie eingebaut. Nach dem Einpassen in das
Gelände, wurde die Röhre weiter mit Beton verkleidet, und die Konturen
angepasst. Es hilft wenn der Beton bereits ein wenig gezogen hat. In der
Zwischenzeit wurden wegen eines Streckenumbaus, der Tunnel wieder abgerissen
und wird sicher auch nicht mehr gebaut, da diese Bauweise nur für gerade Tunnel
ideal ist und das Aussehen doch nicht so schön ist.
KEHRTUNNEL
Im Jahr 2014 haben wir unsere Anlage um eine Bergstrecke erweitert (Siehe auch Beschreibung 2014). Aus diesem Grund musste ein spezieller Tunnel gebaut werden, nämlich ein Kehrtunnel der Zugleich mit einer Zahnstange eine Höhendifferenz von ca. 500mm überwinden muss. Bei der Planung zu diesem Tunnel mussten wir von den bisherigen Bauweise abweichen, sind doch die vorherigen Methoden nur für eine geringe Steigung ausgelegt. Mit Hilfe von CAD wurde ein Modell erstellt, das nicht nur für einen bestimmten Radius ausgelegt ist, sondern auch gleich die notwendige Höhe erreicht. Nun galt es das geplante auch in die Tat umzusetzen. Die einzelnen Teile wurden aus einem Material hergestellt, das sich gut verarbeiten lässt, aber auch langlebig ist und nicht verwittert. Die einzelnen Elemente lassen sich dann zu einem kompletten Tunnel zusammenbauen, wobei der Boden fehlt. Nach dem Ausrichten des zusammengebauten Tunnels, werden die Deckenelemente demontiert. Die nun frei stehenden Seitenteile werden mit Beton fixiert. Nun muss der Untergrund für die Gleise betoniert werden, hier empfiehlt sich, der Beton etwas dicker anzurühren, sonst fliesst er bei diesem Gefälle nach unten. Diese
Methode des Tunnelbau lässt sich auch für gerade Tunnels oder wie bei uns, ein
Tunnel der alles beinhaltet von rechts und links Boden sowie geraden Elementen. Die Montage des Gleises inklusive der Zahnstange erfolgt hier direkt im Tunnel, so lässt sich die Streckenführung optimal dem Gelände anpassen. Auch hier ist es ratsam einige Testfahrten zu machen bevor der Tunnel verschlossen wird. Zumal die Talfahrten die schwierigen Fahrten sind, die man kontrollieren muss, denn der Druck der zentralen Kupplung ist nicht zu unterschätzen. Sind auch das alles in Ordnung kann man den Tunnel verschiessen. Zum Abdichten gegen Wurzeln oder Wasser, wurden alle Schnittstellen mit einem dichten Klebeband versehen. Zusätzlich wurde mit einer Trennfolie der Tunnel noch eingedeckt. Bis heute haben wir keine grösseren Probleme gehabt mit diesem Tunnel was auf den Bau zurückzuführen ist. Ein Tipp bei solchen Tunnels, eine oder mehrere Zugänge für Rettung der Züge ist hier sinnvoll, denn das Problem ist nicht der Tunnel, sondern die Steigung respektive das Gefälle.
BASISTUNNEL
Mit der Zeit werden auch die Herausforderungen grösser,
zumal die Umgestaltung des Geländes auch seine Grenzen hat. So sind wir vor der
Herausforderung gestanden, einen Tunnel von mehr als 15m zu bauen, oder die
Streckenführung so zu machen das es zwar mit einem kleineren Tunnel möglich
ist, aber dafür beim betrieblichen Ablauf einschränken zu machen. Da wir aus
den Vorherigen Bauweisen vieles gelernt haben, haben wir uns entschlossen den
langen Tunnel zu bauen. Auch hier sind neu Ideen eingeflossen, so hat unser
Konstrukteur 2 grosse Schablonen erstellt, mit dem der einte Teil des neuen
Tunnels aus fixfertigen Elementen aufgebaut wird. Dazu wird für die geraden
Tunnelabschnitte ein U-Profil aus Beton erstellt, das dann den unteren Teil des
Tunnels bildet. Mit der zweiten Schablone kann dein Bogen gestaltet werden,
wobei dieser nun mit einem fixen Radius erstellt wird. Hier haben wir den
Radius R3 von LGB gewählt, so sollte auch ein sicherer Betrieb möglich sein. Als
erstes wird auch hier der Aushub für den Tunnel erstellt, bei dieser Länge haben
wir uns für eine maschinelle Aushebung mittels eines Baggers entschlossen. Der
Untergrund wird auf das notwenige Niveau verdichtet, damit die Betonelemente
ohne Probleme einfach positioniert werden können. Ein gewisses Mass, für eine
Steigung lässt sich mit dieser Methode auch machen. Bei unserem Tunnel wurden
die ersten Meter mit der Bogenschalung erstellt, wobei der Bogen durch die
Schalung soweit verlängert werden kann bis das Ende erreicht wird.
Anschliessend an den Bogen wurde ein erster Teil eines geraden Betonelements
verbaut. Das Gewicht dieses Elementes erfordert auch hier eine maschinelle
Unterstützung durch den Bagger. Durch das Gewicht muss kein zusätzlicher Beton
eingebracht werden, für das Element zu fixieren. Als weitere Herausforderung
stellte sich die Abzweigung in Tunnel dar, doch haben wir auch hier eine Lösung
gefunden, indem wir nur ein halbes Betonelement gegossen haben, und die
fehlende rechte Seite mit der Bogenschaltung erstellt. Dabei entsteht eine
Abzweigung, die am Schluss mit Beton ausgegossen wird, und so eine Einheit
bilden. Da nun nach der Abzweigung ein gerader Tunnel von mind. 6m entstehen
soll, könnte man dies mit den Betonelementen machen. Doch wir haben uns für
eine Röhre mit einem Innendurchmesser von 300mm entschieden. Nach dem
Ausrichten der Röhre wurde bevor diese wieder zugeschüttet wurde, das Gleis
darin verlegt. Dazu wurden sogenannte Dielen Bretter aus dem Baumarkt, die aus
einem Komposite aus Holz und Kunststoff bestehen, zusammengeschraubt. Darauf
haben wir 2x 3m lange LGB Schienen verlegt, so haben wir im Tunnel nur eine
Schnittstelle die Problemen machen könnte. Das Ganze wurde nun in die Röhre
gelegt, diese dann an die schon bestehende Tunnelabschnitte angeschlossen. Mit
Beton wurde der Anschluss derart fixiert, das sich die Röhre nicht mehr bewegen
lies. Dann wurde zumindest die Röhre wieder mit Erde zugeschüttet und das Ganze
verdichtet. So konnte nun der Rest des Tunnels mit der Bogenschaltung und den
Betonelemente gebaut werden. An der Stelle über der Weiche wurde eine
Serviceöffnung eingebaut, so dass bei allfälligen Problemen an der Weiche diese
zugänglich ist. Sonst wurden keine weiteren Öffnungen vorgesehen. Die
Deckenelemente sind wie aus den Anfängen unseres Tunnelbaus, aus Gartenplatten
entstanden die dem jeweiligen Elementen angepasst wurden. Auch hier haben wir
aus der Bauweise des Kehrtunnels die Schnittstellen alle abgeklebt und der
Ganze Tunnel mittels einer Folie abgedeckt. Danach alles mit Erde bedeckt und
verdichtet. In unserem Fall wurde dann ein Weg mit weiteren Gartenplatten
darüber erstellt. Bis auf ein Ereignis, ist der Tunnel bis jetzt ohne Probleme
in Betrieb. Mit dieser Bauweise wurde später die Sanierung des Teichbereiches
erstellt, auch hier sind wir mehr als zufrieden mit der neuen Bauweise. Es braucht
zwar etwas mehr Beton und Zeit beim Aufbau des Tunnels, doch diese Zeit sollte
mach sich nehmen.
SONSTIGE TUNNELS
Hier sind nur diejenigen auszuzählen die in bestehende Wände
gebohrt wurden. Nicht wie im Original mit einer entsprechenden
Tunnelbohrmaschine, sondern einfach mit einem Bohrhammer und den entsprechend
langen Bohrern dazu. Klar könnte man hier auch mittels einer Kernbohrmaschine
dies erledigen, doch wer hat zuhause immer gleich so was zu Hand. Zu sagen gibt
es bei dieser Methode nicht viel, nur je mehr Eisen in der Wand verbaut ist,
desto aufwendiger der Durchbruch. Unser Fazit beim Bau von 3 Durchbrüchen, 2
defekte Bohrhämmer, und schwere Arme jeweils nach jedem Durchbruch. Zum
Gestalten der Durchbrüche, haben wir diese roh belassen und für uns gibt es dadurch
ein spezielles Aussehen.
PORTALE
An jedem Tunnelende hat es entsprechende Portale. Da wir von
Anfang wussten das wir einieg Tunnels erstellen werden, haben wir uns
entschlossen die Portale selber zu bauen, da auch der Markt nicht über die
entsprechenden Formen verfügt. Nach dem Erstellen einer entsprechenden
Negativform aus Hartschaum, wurde das erste Portal aus Beton hergestellt.
Dieses Portal diente uns dann für die Herstellung der Schablone, die uns eine
reproduzierbare Vorlage liefert. So konnten wir bis heute bereits etliche Portale
für den Selbstgebrauch, sowie auch via unseren Shop schon viele Kunden ebenso
glücklich mit genügend Portalen versorgen. Ein Einfärben ist möglich, aber auch
wie wir, wir lassen es durch die Natur verwittern.
TORE
Um die Tunnel gegen Tiere und im Herbst auch gegen
Eindringen von Laub zu schützen, hat unser Holzbauer eigens aus Holz einen Verschlussdeckel
angefertigt. Dieser lässt sich einfach von hinten in die Portale eingeklemmt
werden. Bei den ersten Toren haben wir diese aus Schalttafeln erstellt, diese
sind aber auf lange Zeit nicht wetterbeständig, neu bauen wir sie aus
Mehrschichtplatten die gut gegen das Wetter geschützt sind. Die Tore lassen
sich farblich gestalten wie mal will, Auf der Rückseite haben wir die jeweilige
Position des Tores markiert, da die Tore zwar grundsätzlich zu jeden Portal
passen in der Breite, aber nicht in der Höhe, da nicht alle Gleise gleich
verlegt sind. Beim Tunnel zur Abstellanlage wollten wir ein etwas spezielleres
Tor einrichten. Wir wollten eines das fix montiert ist. Vorbilder gibt es
diverse dazu. Wir haben uns für ein klassisches entschieden, das wir mit
Messingscharniere am Portal befestigten. Dazu muss sorgfältig gearbeitet
werden, damit der Beton nicht auseinander reisst. Später soll das Tor auch
automatisch betrieben werden.