Weichenstörungen
Erfahrungen
WEICHENSTÖRUNGEN
Wie beim Original sind Weichenstörungen etwas vom Ärgerlichsten. Schlussendlich sind die Weichen auch für die betriebliche Sicherheit verantwortlich. Im Gegensatz zu den grossen Bahnen, wind die Weichen bei uns im Hobbybereich nicht überwacht, und eine Störung an der Weiche macht sich meist durch eine Entgleisung bemerkbar. Die Auflistung der Probleme und auch deren Lösungen sind reine Erfahrungen die mir gemacht haben. Somit muss dies keine abschliessende Liste sein und es muss nicht jeder die gleichen Erfahrungen machen oder gemacht haben. Auch wollen wir klar festhalten, dass es kein Vorwurf sein soll an die entsprechenden Hersteller.
WEICHENPROBLEME THIEL
Da die Herzstücke bei der Thiel - Weiche polarisiert werden
können, haben wir unsere EPL Antriebe mit einem Umschalter versehen. Die erste
Fahrt über die Weichen brachte nicht den gewünschten Erfolg. Erste Vermutung,
falsch angeschlossen, doch weit gefehlt, auch nach dem umhängen machte die Lok
einen Kurzschluss. Als Stromer hat man zum Glück auch immer ein Messgerät zur
Hand damit solche Störungen genauer untersucht werden können. So zeigte sich,
dass die Weiche zwar umgesteuert wird, aber die Kontakte im Zusatzumschalter
machten keinen Wank. Einen Defekt konnte ausgeschlossen werden, da auch andere
Umschalter das gleiche Problem hatten. Bald zeigte sich das der EPL zu wenig
Weg machte, aber warum? Das Ganze liegt an der Konstruktion der Thiel - Weiche.
Sie macht im Zungenbereich zu wenig Weg für den Antrieb so dass die Umschalter
nicht richtig umschalten können. Abhilfe brachte das Erweitern des Loches in
der Stellstange für den Antrieb. Auf eine Nachfrage beim Händler wurde uns dann
mitgeteilt dass dieses Problem beim Hersteller bekannt ist und er zur selben
Lösung rät. Der Zusatzschalter kommt bei anderen Störungen nochmal zur Sprache.
Bei der kleineren Bogenweiche R2/R3 entgleisten immer wieder
Wagen oder Loks. Die Weiche ist zwar in einem Gefälle eingebaut, doch sollte
dies nicht der Grund sein. Sorgfältiges Beobachten brachte schliesslich den
Grund hervor. Die abliegende Zunge war zu wenig weit entfernt von der Schiene,
so dass das innere Rad der Achse auf die Zunge auffuhr und den Wagen so zum Entgleisen
brachte. Da die Zunge an der Stellstange angeschraubt ist, kann man nicht
einfach ein grösseres Loch machen. Unser Mechaniker fertigte einfach eine neue
Stellstange an.
WEICHENPROBLEM
RADLENKER
Da wir unser Gleismaterial aus verschiedenen Bauepochen
eingebaut haben, haben wir uns am Anfang nicht immer gewundert wenn ab und zu
ein Zug entgleist ist. Doch mit der Zeit nervt sowas immer mehr. Beim
Hersteller HEYN entdeckten wir Umbausätze für LGB Weichen wegen den Radlenkern.
Aus diesem Grund haben wir unsere Weichen genauer unter die Lupe genommen. Und
mussten feststellen dass bei verschiedenen Wagen die immer aus den Schienen
sprangen, die Achse auf dem Herzstück aufläuft. Die Nachkontrolle des
Radstandes zeigten ein paar Differenzen von einem Rad zu andern, doch wollten
wir schlussendlich nicht alle Räder kontrollieren respektive austauschen. So
bestellten wir weitere Umbausätze und bauten sogleich mehrere Weichen um. Wir
können dies nur empfehlen, da auch noch ein weiteres Problem sich reduzieren
lässt, nämlich dass der Schleifkontakt beim Herzstück einen Kurzschluss verursacht.
Doch nach einiger Zeit hatten wir das Problem nun auch bei den grösseren R3
Weichen. Vor allem die neue KISS Lok Gem 4/4 entgleiste ab und zu auf diesem
Weichentyp. So haben wir uns überlegt wie wir dies beseitigen können, ohne
gleich wieder viel Material zu bestellen. Als Versuch haben wir die Originalen
Radlenker weggefräst und durch eine entsprechend abgefräste Schienen ersetzt.
Dabei konnte der neue Radlenker etwas näher an die Stockschienen montiert und
konnte auch länger ausgeführt werden. Als weiteren Versuch haben wir ein dünnes
U-Profil zugeschnitten und oben auf den Radlenker montiert. Dies hilft auch
gegen die Entgleisungen, doch optisch nicht gerade die schönste Lösung.
WEICHENPROBLEM ANTRIEBBEFESTIGUNG
Immer wieder ist es vorgekommen, dass die Loks und Wagen bei derselben Weiche entgleisten. Bei näherer Betrachtung stellten wir fest, dass die Loks zum auf klettern an der Weichenspitzte neigten. Wir vermuteten das es einen Zusammenhang hat wie die Weiche verbaut ist, sie liegt in einer Steigung und die Strecke weisst eine Kurve auf bevor die Weiche befahren wird. Somit war unsere erste Diagnose, durch die Last am Zughacken der Lokomotive stellen sich die Motordrehgestelle in Fahrrichtung vorne auf, so dass diese zum Klettern neigen. Aber weit verfehlt. Durch manuelle Entlastung des Drehgestelles entstand dasselbe Ergebnis. Also wurde die Weiche nun genauer unter die Lupe genommen. Feststellung, die Weichenzunge liegt nicht ganz in der Endlage, das heisst sie weist einen geringen Spalt zur festen Schiene auf. Dieser Spalt reichte aus um die Lok zum Entgleisen zu bringen. Weil durch die rechte Kurve vorher, die Spurkränze links an der Schiene reiben, wird die Weiche richtig aufgeschnitten, wenn die Weichenlage auch Rechts ist. Als erstes dachten wir an Verschmutzung zwischen der Schienen und der Zunge, aber leider Fehlanzeige. Also musste es beim Antrieb liegen. Kurzerhand demontierten wir den Antrieb und die Zunge konnte von Hand sauber an die Schiene anliegen, somit funktionierte die Weiche einwandfrei. Nach der Montage des Antriebes, klemmte die Weichenzunge in den letzten Millimeter wieder. Eine genaue Beobachtung der Umstellungen brachte uns auf das Problem. Die Weiche hat keine Gelenkzunge und ist beim Herzstück fest gelagert. Dies ergibt beim Umstellen eine Kreisbewegung an der Stellstange an der die Zungen befestigt sind. Da der EPL Antrieb aber eine Gerade Bewegung aufweist und nicht dem Bogen der Weichenzunge mitmacht, tritt im Endbereich ein Verklemmen der Zahnstange im Motorgetriebe auf. Die Lösung bestand nun damit, den Antrieb so zu verschieben, dass er die Stellstange besser bewegen kann. Dazu müssen die Befestigungslaschen des Antriebes mit einer Feile in die Richtung verschmälert werden, dass sie ihre Position verstellen können. Dies alleine reicht noch nicht aus, so muss bei den Schwellen wo der Antrieb festgeschraubt wird, die Löcher zu Schlitzlöcher aufgebohrt zu werden. Somit lässt sich nun den Antrieb um 1-2 mm verstellen und die Weiche funktioniert nun einwandfrei.
WEICHENPROBLEM ANTRIEBSMATERIAL
Da wir etliche unterschiedliche Antriebe in Betrieb haben, kommt es ab und zu vor das die Weiche nicht mehr funktioniert. Dies ist sicher auch auf die verschiedenen Versionen, die bei uns im Einsatz sind, zurückzuführen. Wir haben die gestörten Antriebe immer zuerst ausgetauscht gegen neuere und die alten auf die Seite gelegt. Doch nun haben wir uns die Zeit genommen, diese mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei ist uns folgendes Aufgefallen, die ersten motorischen Antriebe von LGB wurden mit einem ferromagnetischen Material gebaut, dass gepresst wurde. Solche Elemente sind sehr empfindlich auf Schläge und können daher auch leicht brechen. Geschieht dies, so blockiert leider der Antrieb. Eine Möglichkeit den Antrieb zu retten, ist dieser Kern mittels eines dünnen Schrumpfschlauches oder mit Isolierband wieder zu einen ganzen zu verbinden. Mittels Leim konnten wir keine befriedigende Lösung finden. Dabei ist zu beachten, dass der Kern sich immer frei drehen lässt in der Halterung.
WEICHENPROBLEM KORROSION
Trotz der Angabe, dass die Antriebe für den Aussenbereich sein sollen und somit der Witterungs ausgesetzt werden dürfen, kann Korrosion entstehen der die Antriebe stört. Meist sehen die Antriebe dann sehr rostig aus, doch muss man diese nicht gleich entsorgen und durch neue ersetzten. Nach der Zerlegung des Antriebes, kann man mittels einer feinen Drahtbürste die grössten Roststellen entfernen. Danach mit ein wenig Fett einschmieren, verhindert das erneute und sofortige Weiterrosten. Die Korrosion greift nicht nur das Metall an, auch bei der Spule kann man dies an den Kupferanschlüssen sehen. Ist die Korrosion bereits so gross, das auch die Klemmen betroffen sind, so ist der Austausch der Klemmen notwendig. Meist macht sich das auch schon Bemerkbar, dass die Schrauben der Klemmen sich nicht mehr Lösen lassen. Ist der Schaden aber nur gering, lassen sich die Kupferdrähte der Spule meist neu anlöten, dazu muss eventuell der Draht nachgezogen werden. Zum Glück hat der Hersteller den Kupferdraht bei der Spule ein paarmal am Plastik umwickelt so dass man den Draht verlängern kann. Beim Austausch der Klemmen haben wir diese durch Industrie -Klemmen ersetzt, diese sind etwas grösser. Dazu muss das Gehäuse des Antriebes etwas angepasst werden. Auch die Löcher für die Anschlussdrähte sind den neuen Klemmen anzupassen. Solche umgebauten Antriebe verwenden wir danach nur noch in der Innenanlage, da durch die Anpassung des Gehäuses noch mehr Feuchtigkeit eindringen kann.
WEICHENPROBLEM ZUSATZSCHALTER
Da wir viele schlanke Weichen im Einsatz haben, die mit einer Herzstückpolarisation ausgerüstet sind, sind auch dementsprechend viele Zusatzschalter in Betrieb. Doch nicht immer schalten diese zuverlässig um, und es kommt zu ungewollten Kurzschlüssen auf der Anlage. Wie schon weiter oben beschrieben, machen uns zum Teil die ungenügenden Stellwege der Antriebe, am meisten Probleme damit. So werden die Umschalter nicht immer vollständig umgeschaltet. Auch reicht ein wenig Schmutz zwischen Schiene und Zunge, dass das gleiche Phänomen auftritt. Solche Zusatzschalter wären gut, wenn man die Endlage überwachen will, aber für die Umschaltung der Polarisation ist das leider nicht so gut. Eine Lösung war
die Demontage eines der beiden Schalter, so dass weniger Kraft zum Umschalten
aufgewendet werden muss oder die Umstellung auf neue Zusatzschalter. Doch gab
es dadurch dann andere Probleme. Auf einmal blockierten die Antrieb oder hatte
merklich mühe die Endlage zu erreichen. Dass dies an den Zusatzschalter lag, stellten wir relativ schnell fest, den immer nach der Demontage dieser, funktionierte der Antrieb wieder. Doch wo lag das Problem, erst durch eine komplette Demontage eines solchen Zusatzschalters sahen wir das Problem. Der mechanische Hebel der Micro – Schalter berührte die Gehäusewand und blockiert so die Antriebe. Mit Hilfe eines Seitenschneiders wurde der Hebel etwas eingekürzt, seither funktioniert der Schalter wieder mit dem Antrieb zusammen.